14. März 2023

Klarspüler für die Spülmaschine selber machen

Zugegeben, den Klarspüler für die Spülmaschine selber zu machen, ist irgendwie schon ein alter Hut. Die entsprechenden Rezepte findet ihr überall im Internet. Eigentlich bräuchte es dafür keinen extra Beitrag von mir, denn mein Rezept ist keinesfalls ein Geheimtipp. Trotzdem habe ich mich aus mehreren Gründen dazu entschlossen, trotzdem einen Beitrag darüber zu schreiben:

  • Erstens, weil dadurch vielleicht noch die ein oder der andere damit anfängt, den Klarspüler selber zu machen. Manche*r hatte vielleicht bisher Zweifel, ob der Klarspüler auch gut funktioniert oder ob es der Spülmaschine eventuell schadet.
  • Zweitens, weil ich euch hier die Mengenangaben für verschiedene Gesamtmengen und zwei verschiedene Alkoholstärken liefere, damit ihr – je nach Größe eures Behältnisses und Stärke eures Alkohols – gleich loslegen könnt und die Mengen nicht extra umrechnen müsst.
  • Und drittens habe ich noch ein paar Tipps für euch, wie ihr den Klarspüler mit einem Minimum an Aufwand herstellen könnt. Denn, Hand aufs Herz, nachhaltig zu leben scheitert manchmal auch daran, weil es mehr Zeit in Anspruch nimmt als die weniger umweltschonendere Variante. Deshalb finde ich es besonders wichtig, dass wir Mittel und Wege für eine Routine finden, die Nachhaltigkeit möglichst ohne zeitliche Einbußen ermöglicht.

Ist selbst gemachter Klarspüler so gut wie gekaufter?

Mein erster Versuch, auf fertig gekauften Klarspüler zu verzichten, ist zwar nicht krachend gescheitert, aber im Endeffekt habe ich das Experiment doch abgebrochen. Ich habe den Klarspüler damals einfach durch Haushaltsessig ersetzt. Üblicherweise nimmt man dafür farblosen Essig. Da es diesen bei uns (also in dem Supermarkt, den ich mit dem Fahrrad erreiche) aber nur in der Plastikflasche gibt, habe ich auf ein Produkt in einer Glasflasche zurückgegriffen – natürlich war das dann „normal“ essigfarben.

Wie war das Ergebnis? Das Geschirr war genauso sauber wie bei gekauftem Klarspüler und es roch auch nicht nach Essig. Aber mit der Zeit sah man am Klarspülerfach Verfärbungen, die sehr verdächtig nach Essig aussahen. Da habe ich Zweifel bekommen und den Versuch eingestellt – nicht, dass das Ganze der Spülmaschine auf Dauer doch schadet. Denn neben vielen positiven Berichten über diese Methode gibt es auch Stimmen, die befürchten, dass der Essig den Dichtungen in der Spülmaschine auf Dauer schadet.

Selbst gemachter Klarspüler aus Wasser, Zitronensäure und klarem Alkohol

Was also dann? Doch wieder gekauften Klarspüler oder aber furchtbar aufwändig selber machen? Ein bisschen aufwändiger als nur gekauften Essig (oder Klarspüler) reinzuschütten ist es schon, aber in nur fünf Minuten (wenn überhaupt) habt ihr euren gut funktionierenden selbst gemachten Klarspüler nach diesem Rezept fertig. Vor allem, wenn ihr die Tipps am Ende meines Berichts befolgt. Was ihr braucht, habt ihr bereits zu Hause oder könnt es einfach in praktisch jedem Supermarkt besorgen:

  • Wasser
  • Zitronensäure in Pulverform
  • klaren Alkohol mit ca. 40 %vol.

Und wie ist das Ergebnis? Ich kann keinen Unterschied feststellen zwischen gekauftem und selbst gemachtem Klarspüler. Das Geschirr ist sauber und weder schmeckt noch riecht es nach Alkohol. Und die Spülmaschine hat sich bislang auch noch nicht beschwert. Sogar die Essigflecken am Klarspülerfach sind verblasst.

Zutaten für selbst gemachten Klarspüler

Welcher Alkohol eignet sich für den selbst gemachten Klarspüler?

Ich nehme den billigsten klaren Alkohol mit ca. 40 %vol., den ich bei uns finden konnte – Wodka mit nur 37,5 %vol. Alternativ könnt ihr auch Bio-Ethanol aus dem Baumarkt benutzen. Ursprünglich als Bio-Kraftstoff hergestellt, verwendet man diesen auch für Indoor-Kamine oder Terrassenfeuer, weil er ohne Rauch und Ruß verbrennt. Bio-Ethanol ist eine verträglichere und umweltfreundlichere Alternative zu Brennspiritus und wird deshalb auch oft zur Herstellung von Reinigungsmitteln verwendet.

Allerdings hat Bio-Ethanol mit 95 – 99 %vol. einen deutlich höheren Alkoholanteil als z.B. Wodka, weshalb ihr in diesem Fall die benötigte Alkoholmenge beim selbst gemachten Klarspüler reduzieren könnt. Da ich in der Regel Glasflaschen den Plastikflaschen vorziehe und der Supermarkt (im Gegensatz zum Baumarkt) für mich mit dem Fahrrad gut erreichbar ist, verwende ich persönlich lieber Wodka.

Selbst gemachter Klarspüler enthält Alkohol – geht das auch mit Kindern im Haushalt?

Ihr fragt euch vielleicht, ob ihr den selbst gemachten Klarspüler auch bedenkenlos verwenden könnt, wenn Kinder im Haushalt leben. Letztendlich muss das natürlich jeder für sich entscheiden. Ich kann nur sagen, dass man den Alkohol genauso wenig schmeckt wie den Essig, den ich davor verwendet habe. Und auch gekaufter Klarspüler enthält Alkohol – in welchen Mengen konnte ich dem Etikett auf meiner Flasche trotz Lupe allerdings nicht entlocken. Ich verwende den selbst gemachten Klarspüler „mit Schwips“ trotz Kind, weil ich – sollte nach dem Spülen je doch noch etwas davon am Geschirr zurückbleiben – die Menge für bedenkenlos gering halte.

Zutaten und Mengenangaben bei Verwendung von klarem Alkohol mit ca. 40 %vol.

Gesamtmenge 500 ml

  • 300 ml klaren Alkohol 40 %vol.
  • 200 ml Wasser
  • 80 g Zitronensäure (entspricht ca. gestrichene 6,5 EL)

Gesamtmenge 750 ml

  • 450 ml klaren Alkohol 40 %vol.
  • 300 ml Wasser
  • 120 g Zitronensäure (entspricht ca. gestrichene 10 EL)

Gesamtmenge 1000 ml

  • 600 ml klaren Alkohol 40 %vol.
  • 400 ml Wasser
  • 160 g Zitronensäure (entspricht ca. gestrichene 13 EL)

Zutaten und Mengenangaben bei Verwendung von Bio-Ethanol mit ca. 95 %vol.

Ein Wort vorab: Wenn statt 40-prozentigem Alkohol Bio-Ethanol mit rund 95 %vol. verwendet wird, dann steht in den Rezepten, die ich gefunden habe, „bei Verwendung von Bio-Ethanol kann die Menge Alkohol reduziert werden“ oder „bei Verwendung von Bio-Ethanol kann die Alkoholmenge auf 200 ml reduziert werden“ (bei ebenfalls 200 ml Wasser). Wenn aber das Alkohol-Wasser-Gemisch (also der Klarspüler) bei Verwendung von Bio-Ethanol gleichviele Volumenprozent (% vol.) wie bei der Verwendung von 40-prozentigem Alkohol haben soll, kann der Anteil Bio-Ethanol deutlich mehr reduziert werden.

Da ich außerdem keine schlüssige Erklärung dafür gefunden habe, warum der Klarspüler bei Verwendung von Bio-Ethanol hochprozentiger sein sollte als bei der Verwendung von z.B. Wodka, habe ich die Menge Bio-Ethanol in meiner Zutatenliste entsprechend nach unten korrigiert. Man möge mich gerne in den Kommentaren eines Besseren belehren, sollte ich hier falsch liegen.

Gesamtmenge 500 ml

  • 125 ml Bio-Ethanol (ca. 95 %vol.)
  • 375 ml Wasser
  • 80 g Zitronensäure (entspricht ca. 6,5 gestr. EL)

Gesamtmenge 750 ml

  • 190 ml Bio-Ethanol (ca. 95 %vol.)
  • 560 ml Wasser
  • 120 g Zitronensäure (entspricht ca. 10 gestr. EL)

Gesamtmenge 1000 ml

  • 250 ml Bio-Ethanol (ca. 95 %vol.)
  • 750 ml Wasser
  • 160 g Zitronensäure (entspricht ca. 13 gestr. EL)

Außerdem benötigt ihr für euren selbst gemachten Klarspüler:

  • ein Gefäß, in dem ihr die drei Zutaten mischen und aufbewahren könnt, z.B. die leere Flasche von eurem gekauften Klarspüler, eine leere Spülmittelflasche oder ähnliches.
  • einen Trichter fürs Einfüllen
  • eine Waage oder einen Messlöffel für 1 EL (siehe auch „Tipps zum Zeitsparen“)

So stellt ihr euren selbst gemachten Klarspüler her

Gebt die Zutaten direkt in die Flasche und schüttelt alles gut durch, bis sich die Zitronensäure aufgelöst hat – fertig!

Zutaten und selbst gemachter Klarspüler

Tipps zum Zeitsparen:

  1. Schreibt das Rezept direkt auf die Flasche, so müsst ihr nicht extra die Mengen nachschlagen, wenn der Klarspüler ausgeht. Bei Glasflaschen geht das super mit einem Lackstift, bei Plastikflaschen verwende ich blickdichte Etiketten.
  2. Wenn ihr für die Flüssigkeiten einen Messbecher verwendet, füllt zuerst den Alkohol ein und dann das Wasser. Schwenkt das Wasser ein bisschen herum, bevor ihr es in die Flasche füllt, dann ist der Messbecher praktisch schon wieder gespült.
  3. Wenn ihr die Zitronensäure mit einem Esslöffel abmesst, spart ihr euch die Waage. Allerdings ist diese Methode etwas ungenau, denn ob ihr 12 g oder 14 g auf einem Messlöffel habt, wirkt sich vor allem bei größeren Mengen deutlich aus.
  4. Alternativ könnt ihr auch beim ersten Mal die benötigte Menge Zitronensäure genau abwiegen, als erstes (!) in die Flasche füllen, vorsichtig glattrütteln und dann mit einem Messstrich an der Flasche außen kennzeichnen, wieviel Zitronensäure ihr für diese Flasche braucht. Das geht allerdings nur bei durchsichtigen Behältnissen, spart euch aber bei weiteren Füllungen das Wiegen. Ab und zu muss möglicherweise der Messstrich nachgezogen werden. Die Flüssigkeiten gebt ihr dann wieder mit dem Messbecher zu.

Ich wünsche euch viel Erfolg beim Selbermachen des Klarspülers und hoffe, dass ich euch die Arbeit mit meinen an verschiedene Flaschengrößen angepassten Mengenangaben und meinen Zeitspartipps so vereinfacht habe, dass der Zeitbedarf fürs Selbermachen der Nachhaltigkeit nicht mehr im Wege steht.

Hinterlasse einen Kommentar