4. November 2022

Unsere Familien-Energiekonferenz

Wie können wir als Familie unsere Energiekosten gemeinsam senken?

Die Energiekosten steigen, das Thema ist mittlerweile in aller Munde – Energiesparen ist angesagter denn je. Doch waren seither meist ökologische Überlegungen der Antriebsmotor für das Energiesparen, so steht mit den gestiegenen Preisen die wirtschaftliche Notwendigkeit im Vordergrund, wenn wir unsere Energiekosten senken wollen.

Auch wir als Familie haben uns Gedanken gemacht, wie wir unsere Energiekosten gemeinsam reduzieren können. Dazu haben wir eine kleine Familien-Energiekonferenz angesetzt, bei der wir uns bei Kaba, Kaffee und Kuchen Gedanken darüber gemacht haben, wo wir als Familie in Sachen Energiesparen noch besser werden können.

Familien-Energiekonferenz bei Kaffee und Kuchen

Vielfältige Ideen warten auf ihre Umsetzung

Die Ergebnisse waren vielfältig und ich werde nach einer gewissen Probephase über die Umsetzung unserer großen und kleinen, kreativen und manchmal auch schmerzhaften (ich sage nur: Duschtemperatur senken) Vorhaben zum Energiesparen berichten. Vielleicht können wir für den einen oder die andere Ideengeber sein. Ich hoffe, dass das Thema Energiesparen – durchaus nicht immer ein angenehmes – dadurch vielleicht auch ein bisschen den Schrecken verliert. Ich werde jedenfalls versuchen, es durch entsprechende Tipps und Ideen mit ein paar leckeren Rosinchen (im übertragenen Sinne) zu spicken.

Doch zuerst einmal zu den Ergebnissen unserer Familien-Energiekonferenz. Ich habe das Thema vorab in fünf Bereiche aufgeteilt und gebe euch im Folgenden eine kurze Übersicht über die Maßnahmen, die wir ins Auge gefasst haben.

1. Bereich: Thema Warmwasser

Teeaufguss mit Wasser aus dem Wasserkocher

Teewasser erwärmen wir mit dem Wasserkocher oder im Flötenkessel auf dem Holzofen.

  • In der Küche nutzen wir konsequent den Wasserkocher.
  • Wenn im Holzofen Feuer ist, versuchen wir, darauf unser Wasser mit einem Flötenkessel zu erwärmen.
  • Wir duschen nur noch ca. zwei Mal pro Woche möglichst kurz, wenn nicht anstrengende Tätigkeiten wie zum Beispiel lange Radwege, die Arbeit im Wald usw. eine zusätzliche Dusche nötig machen. An den übrigen Tagen waschen wir uns am Waschbecken mit kaltem Wasser.
  • Wir nutzen Perlatoren, um den Wasserdurchfluss zu reduzieren.

2. Bereich: Thema Raumtemperatur

Noch wohnen wir ja nicht in unserem neuen Fachwerkhaus, sondern in einer kleinen Dachgeschosswohnung mit Nachtspeicheröfen. Um Stromkosten zu sparen und weil das Heizen mit ihnen sowieso suboptimal ist, nutzen wir diese nur sehr eingeschränkt. Die meiste Wärme produziert unser Holzofen, den wir mit Holz aus unserem eigenen Wald oder von Waldbesitzern aus der Gegend befeuern.

  • Wir versuchen, die Raumtemperatur auf ca. 17 – 20° C zu begrenzen. Um trotzdem nicht zu frieren, tragen wir bei Bedarf warme Kleidung, Pulswärmer, dicke Socken, Halstücher, ärmellose Westen oder Ähnliches. Sollte es uns bei längeren sitzenden Tätigkeiten trotzdem kalt werden, bringen wir unseren Kreislauf in Schwung, indem wir Dinge erledigen, die einen Gang in den Keller oder Garten notwendig machen (z.B. Getränke holen, Kompost wegbringen). Sollten solche Botengänge gerade nicht nötig sein, bringen wir unseren Körper durch gezielte gymnastische Übungen wieder auf Betriebstemperatur. Positiver Nebeneffekt: Wir schaffen gleichzeitig einen gesunden Ausgleich zur sitzenden Tätigkeit.
  • Küche, Diele und Schlafzimmer werden nicht extra geheizt.
  • Wir schließen die Rollläden abends beizeiten und ziehen sie morgens etwas später hoch, um in den kalten Nachtstunden eine zusätzliche Isolation an den Fenstern zu haben.
  • Zur Erneuerung der Raumluft lüften wir weiterhin kurz und gründlich und schließen dann die Fenster wieder.

3. Bereich: Thema Beleuchtung

  • Nur absolut notwendige Lampen werden angeschaltet. Unnötige Beleuchtung wird z.B. beim Verlassen des Raumes konsequent ausgemacht.
  • Wir nutzen energiesparende und langlebige LED-Leuchtmittel.
  • Die Diele beleuchten wir abends mit einer Kerze, da man diesen zentralen Raum öfters durchquert und sonst unzählige Male das Licht an- und wieder ausgeknipst werden würde.
  • In der Dämmerung versuchen wir nach Möglichkeit, auf eine extra Beleuchtung zu verzichten, wenn wir nur kurz in ein Zimmer gehen, um etwas herauszuholen oder hineinzubringen.
Leuchtmittel

Mit dem richtigen Leuchtmittel lassen sich Energiekosten einsparen.

4. Bereich: Thema Kommunikation & Unterhaltung

Notebook und Mobiltelefone

Mit den richtigen Energieoptionen und einem sparsamen Nutzerverhalten lassen sich auch bei der Nutzung von Computer und Mobiltelefon Energiekosten einsparen.

  • Wir schalten das WLAN nachts ab.
  • Wir nutzen Notebooks, da sie energiesparender als PCs mit Towern sind.
  • Wir stellen die Energieoptionen von Notebook, Tablet und Mobiltelefon optimal ein.
  • Beim Unterbrechen der Arbeit klicken wir direkt auf „Energiesparen“ und warten nicht, bis der Computer es von alleine macht.
  • Wir wollen abends mehr lesen und spielen (Brettspiele, Kartenspiele…) statt fernzusehen. Wir haben ohnehin keinen „richtigen“ Fernsehapparat, können also nur aus Mediatheken auf dem Notebook gucken. 
  • Dank Steckdosenleisten mit Schaltern schalten wir die Standby-Funktion unserer Geräte aus, sobald wir sie nicht mehr benötigen.

5. Bereich: elektrische Haushaltsgeräte

Eine Bemerkung vorab: Die Anschaffung energieeffizienter Geräte spart Strom, auf mittlere Sicht lohnt sich das auf jeden Fall. Aber es gibt natürlich auch noch andere Möglichkeiten, hier Energie zu sparen:

  • Unser neues Motto in der Küche: mehr Pfanne, weniger Backofen. Außerdem nutzen wir konsequent Topfdeckel, z.B. beim Nudelkochen.
  • Wir haben zusätzlich einen Mini-Backofen, den wir nutzen, wenn nur kleine Mengen gebacken / aufgewärmt werden müssen. Außerdem nutzen wir nach Möglichkeit die Backröhre unseres Holzofens zum Backen und Aufwärmen, wenn dieser gerade angeheizt ist. Auf eine Mikrowelle verzichten wir dagegen ganz.
  • Wir heizen den Backofen nicht mehr vor und nutzen die Restwärme.
  • Wir lassen den Staubsauger öfters mal stehen und kehren die Wohnung mit dem Besen durch.
  • Wir lassen die Spülmaschine nur ganz befüllt und meist im Ökoprogramm laufen. Nur ab und zu wählen wir aus hygienischen Gründen die höchste Temperaturstufe
  • Wir tauen die Gefriertruhe zweimal jährlich ab.
  • Thema Waschmaschine: Kleidung (v.a. aus Naturmaterialien wie Wolle) werden öfter mal gelüftet statt immer gleich gewaschen. Wir wählen sparsame Waschprogramme (Ökoprogramm) und möglichst geringe Waschtemperaturen. Wie die Spülmaschine lassen wir auch die Waschmaschine ab und zu auf 95° C laufen, damit sich keine Bakterien und Keime ansammeln.
  • Wir besitzen keinen Wäschetrockner. Wer nicht darauf verzichten kann, sollte möglichst ein energieeffizientes Gerät wählen. Vielleicht lässt sich die Nutzung auch nur auf die Wintermonate reduzieren.
  • Thema Bügeln: Ich bügle eher selten, aber ganz kann ich nicht darauf verzichten. Wenn man allerdings Oberteile auf Kleiderbügel aufhängt, sind sie nach dem Trocknen auch ohne Bügeln schön glatt.
  • Einen Fön benutzen wir schon lange nicht mehr.
  • Der Wasserkocher dagegen ist bei uns Dauereinsatz. Da wir sehr hartes Wasser haben, müssen wir ihn relativ oft entkalkten, damit hier nicht der Energieverbrauch unnötig ansteigt (und keine Kalkfischlein im Tee schwimmen).
  • Wir erhitzen die Milch für das Frühstück nach wie vor in dem Babykostwärmer, in dem wir seinerzeit auch die Gläschen mit Babybrei aufgewärmt haben.
  • Und noch ein Wort zum Kaffee: Wir mahlen die Bohnen seit jeher von Hand in einer Kaffeemühle und brühen den Kaffee in einer Presskanne auf. Schmeckt wunderbar, ist gut verträglich und braucht wenig Energie.
  • Vielleicht traue ich mich auch noch an das Thema Schnellkochtopf. Bisher benutze ich keinen, doch es wäre an der Zeit, meine Küchenausstattung um einen solchen zu erweitern.

Und wie geht es jetzt weiter?

In den nächsten Wochen werden wir versuchen, die Maßnahmen umzusetzen. Manches praktizieren wir ja schon, aber manches ist auch neu. Ich werde berichten, wie es uns damit ergangen ist.

Natürlich freue ich mich, wenn du diese Sammlung mit deinen Ideen und Erfahrungen in Sachen Energiesparen bereicherst, indem du einen Kommentar hinterlässt. Ich bin sehr gespannt auf deine Ideen und Erfahrungen!

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